SIE TAUCHEN AUS DEN NEBELN DER GESCHICHTE AUF: DIE HUOSI
Führungen in Polling noch bis Sonntag, 7. August 2011

Es wird immer deutlicher: Ein Ausstellungsbesuch im Fischerbau Polling ist nicht im Schnelldurchlauf erledigt. Wer kommt, bringt in der Regel die Familie mit oder Freunde - und viel Zeit. "Huosi - Eine Spurensuche zwischen Lech und Isar" ist zeitintensiv, interessant und regt an zum Dialog mit den Betreuern der Ausstellung und mit Menschen, die man hier trifft. Das Ziel, das sich Sepp Kaindl (Vorsitzender der Heimat- und Trachtenvereinigung Huosigau) mit seiner Vorstandstruppe gesetzt hat, ist bereits zur Halbzeit schon voll aufgegangen: Die Ausstellung bringt auf der einen Seite Fachwissen um die historische Entwicklung der Bajuwaren mit sich, auf der anderen Seite öffnet sie das Verständnis und Wissen für die Zeit um 700 n. Chr.

Und letztlich wissen immer mehr Mitmenschen, wer die Huosi waren. Gleich beim Betreten der Ausstellung wird bei der "Blue Box" deutlich, dass weder die fiktive Abenteurer-Gestalt Hortari den frühmittelalterlichen Adelsstamm verkörpert, sondern nur symbolisiert und Huosi auch keine Japaner oder Chinesen sind, sondern unseren frühen Kulturkreis mitgeprägt haben, bevor sie im elften Jahrhundert wieder in den Nebeln der Geschichte verschwunden sind. Lust auf mehr Wissen? Führungen durch die Ausstellung sind noch bis Sonntag, 7. August zu buchen unter Telefon 0881.92779947. Außerdem zeigen die Trachtenvereine an den Ausstellungstagen immer ein Begleitprogramm mit Tanz, Musik oder Gesang - und hinterher tischt der Wirt von der benachbarten "Alten Klosterwirtschaft" kräftige, gute Speisen auf, damit der Diskurs über die Huosi auch gemütlich-kulinarische Fortsetzung findet. Fotos: Beate Bentele.
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